BAUMA 2022: Schmidbauer verstärkt Heavy Lift-Fuhrpark

Höher, schwerer, weiter: Mit diversen Investitionen auf der BAUMA 2022 erweitert die Schmidbauer-Gruppe ihren Fuhrpark: Neben einigen Teleskopkranen verstärkt sie vor allem im Bereich Heavy Lifting, setzt aber auch mit einem elektrisch angetriebenen Mobilkran ein Signal für grüne Technologien. Mit den Neuanschaffungen wird man künftig vor allem im Rahmen der Energiewende noch mehr bewegen.

„Auf der Höhe der Zeit sein und gleichzeitig weiter nach vorn schauen“,

bringt Geschäftsführer Werner Schmidbauer ein Hauptanliegen der seit drei Generationen familiengeführten Firma Schmidbauer auf den Punkt. Das unterstrich der Mobilkran- und Schwerlast-Spezialist während der BAUMA 2022.

Investitionen in die (Großkran-)Zukunft

Auf der weltgrößten Messe für Baumaschinen und Bergbautechnik in München besiegelte Schmidbauer u.a. einen Mega-Deal mit Liebherr: zwei neue Raupenkrane, ein LR 11350 und ein LR 1800-1.0, die für die Unterstützung der Energiewende vorgesehen sind, sowie vier Teleskopkrane von 50 bis 110 Tonnen Tragkraft, zur Modernisierung des Fuhrparks. Die beiden traditionsreichen Unternehmen haben ihre langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit damit bekräftigt.

Von Tadano, einem der größten Hersteller von Hydraulikkranen, bekam Schmidbauer einen Tadano GTC-2000 übergeben – die bisher größte Teleraupe im Schmidbauer-Fuhrpark mit einer Tragkraft von 200 Tonnen. Der Kran kann mit synthetischem Kraftstoff emissionsarm und damit klima- und umweltfreundlich betrieben werden. Dazu passt der Spierings SK597-AT4 eLift, den Schmidbauer ebenso gekauft hat und der am Spierings-Stand ausgestellt war. Der elektrisch angetriebene Mobilkran zählt zur neuesten Generation der mobilen Hydraulik-Turmdrehkrane – was den thematischen Schwerpunkt der diesjährigen BAUMA widerspiegelte.

All diese Anschaffungen stehen unter dem Vorhaben der stetigen Modernisierung – darunter versteht Schmidbauer zweierlei:

„Mit der Zeit gehen, heißt für uns nicht nur, einen modernen Fuhrpark aufzufahren, sondern auch bei zukunftsträchtigen Projekten, v.a. solche, welche die Energiewende vorantreiben, anzupacken.“

Damit visiert Schmidbauer vor allem zukünftige Heavy Lift-Projekte an.

Weiter konnten sich die Besucher bei der Firma ZANDT cargo einen Eindruck des TAT-B 180 der Tochter Fricke-Schmidbauer verschaffen: ein Tieflader-Anhänger in der Tandem-Variante. Der ZANDT cargo TAT-B 180 wurde im Hinblick der Ladungssicherung und der Ergonomie für die Fahrer umfassend und praxisgerecht ausgestattet. Ergänzend werden auch die Gesamtlängen für die auf LKW aufgebauten Großkrane eingehalten und sichern einen flexiblen Einsatz in der Disposition. Zu Besuch war man auch bei Palfinger. Das internationale Technologie- und Maschinenbauunternehmen ist der weltweit führende Produzent und Anbieter innovativer Kran- und Hebelösungen und feiert dieses Jahr wie Schmidbauer sein 90-jähriges Jubiläum.

Neben den Investitionen und ausgestellten Geräten war Schmidbauer natürlich auch am Auf- und Abbau der BAUMA beteiligt: Im Schnitt waren über vier Wochen lang täglich 18 Geräte vor Ort – an Spitzentagen sogar bis zu 24 Krane, mit Traglasten von 40 bis 500 Tonnen.

Heavy Lift – Schwergewichtsklasse des Kranwesens

Seit einigen Jahren trägt Schmidbauer dazu bei, dass die Energiewende technisch gelingen kann. Das Unternehmen gehört zu den Pionieren im Bereich Windenergie. Die Installation von Windkraftanlagen bleibt bis heute herausfordernd – Windkraftanlagenteile werden immer schwerer und größer und die Türme immer höher. Schmidbauer begleitete die Entwicklung von Anfang an. Dabei braucht jede Baustelle, jeder Standort individuelle Lösungen, die Dimensionen sind für Laien oft unvorstellbar. Ein gutes Beispiel bietet ein Projekt in Schweden: Auf einer Länge von 70 Kilometern entsteht im Landesteil Västernorrlands ein riesiger Windpark. Für das Anheben der Anlagenteile hat Schmidbauer zwei Raupenkrane vor Ort stationiert: Die beiden Demag CC 3800-1 mit einer Tragfähigkeit von je 650 Tonnen errichten Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von bis zu 165 Metern.

Die neu bestellten Modelle LR 11350 und LR 1800-1.0 sind Investitionen, um die Energiewende realisieren zu können – im Fokus steht die Windenergie, on- und offshore. Für den LR 11350 geht es dabei zunächst an die Côte d’Azur. Dort entsteht der Offshore-Windpark Provence Grand Large vor der Küste von Fos-sur-Mer im Großraum Marseille. Die Besonderheit: Die Windräder werden auf schwimmenden Plattformen befestigt.

„Um Projekte dieser Größenordnung zu stemmen, braucht man gewaltiges Equipment. Mindestens so wichtig ist intelligentes Engineering für Lösungskonzepte mit Flexibilität. Je schwerer die Komponenten werden, desto schwerer wird es auch flexibel zu sein. Genau an dieser Stelle sehen wir unser Leistungsplus“,

sagt Stefan Schmidbauer, geschäftsführender Gesellschafter und Leiter des Bereichs Heavy Lifting. Neben Projekten in Zusammenhang mit Windkraftanlagen, eignen sich die neuen Raupenkrane auch für Schwerlast-Einsätze wie Brücken- und Industriemontagen oder Hafenumschläge sowie Projekte in der Petrochemie-Branche.

Großer Fuhrpark und Leistungsplus als Erfolgskombination

„Im Bereich Heavy Lifting müssen Equipment, Engineering und Erfahrung perfekt zusammenspielen“,

betont Stefan Schmidbauer. Dass dieser 360°-Ansatz funktioniert, hat die Praxis bewiesen. Im Auftrag von Bayernoil transportierte das Schmidbauer-Team 2021 zwei riesige Reaktoren mit einem Gesamtgewicht von 880 Tonnen – bis dato wurde in Deutschland noch nie ein größeres Gewicht auf der Straße befördert. Im Einsatz waren bei diesem Rekordunterfangen u.a. ein Raupenkran CC 8800-1 sowie zwei selbstfahrende SPMTs mit je 2 x 22 Achsen aus dem Schmidbauer-Fuhrpark.

Projekte dieser Größenordnung sollen im Rahmen der Unternehmensstrategie und mit Modernisierung und Aufrüstung des Großkran-Fuhrparks zukünftig weiter ausgebaut werden – auch international.